Märchen vom alten Wassermann

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wassermann
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Märchen vom alten Wassermann

Beitrag von wassermann »

Vor Zeiten schwamm im unendlichen Ozean ein alter Wassermann.
Auf seinen Dreizack hatte er viele Bilder gespießt. Nun wollte
er ins sagenhafte Land Dialantis, um dort die Bilder zu genießen.
Er tauchte auf und sah auf dem Ozean viele Schiffe kreuzen, die alle
auf der Suche nach Dialantis waren. Eines der Schiffe gefiel ihm.
Es war nicht das schönste, es war nicht das schnellste, es war nicht
das größte, aber es war auf dem richtigen Kurs und solide gebaut.
So erkor er es zu seinem Lieblingsschiff.

Also kletterte er auf das Schiff um mitzufahren. An Bord lernte er
Passagiere kennen, die dasselbe Ziel hatten. Die meisten Fahrgäste
waren mit dem Schiff, seiner Besatzung und seinem Kurs zufrieden, aber
einige beschwerten sich darüber, daß es nicht fliegen und nicht wie ein
Dampfroß über Schienen brausen konnte. Anscheinend war, als man auf
die weite Reise in See stach, das versprochen worden. Fortan lag
dieses Versprechen wie ein Fluch auf dem Schiff.

Unter den unzufriedenen Passagieren entfachte sich eine Meuterei,
die von der Mannschaft dadurch niedergerungen werden sollte, daß auf
hoher See am Schiff herumgebastelt wurde, um es doch noch fliegen und
auf Schienen dahinbrausen lassen zu können. Dabei trug es sich zu,
daß das Schiff leck schlug. Die Mannschaft mußte alle Kräfte aufbieten,
die Lecks zu stopfen. Dabei kam das gute treue Schiff in gefährliches
Fahrwasser und vom rechten Kurs ab.

Um die Passagiere davon abzulenken und sie zu besänftigen, wurden an
den höchsten Feiertagen kleine Boote zu Wasser gelassen, mit denen sie
Ausflüge in andere Gefilde unternehmen konnten, denn die Hoffnung, das
gelobte Land Dialantis zu erreichen, schwand von Tag zu Tag. Die kleinen
Boote waren aber nicht seetüchtig. So kam es, daß auch zufriedene Fahrgäste
zu murren begannen.

Unterdessen ward der alte Wassermann immer betrübter und betrübter,
weil er voraussah, daß sein Lieblingsschiff in den Strudeln und
Brechern des Ozeans mit Mann und Maus zerschellen würde.

So wartet der alte Wassermann bis heute darauf, daß die Mannschaft
sein Lieblingsschiff wieder auf den richtigen Kurs bringen wird,
die Passagiere nicht mehr in die Irre geleitet werden, und er zu
Lebzeiten die Gestade des Landes Dialantis erblicken wird.
Viele Grüße aus dem Schwabenland
Günter

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urmel
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Beitrag von urmel »

Sehr gut Wassermann!

... und es zeigt sich, dass die 'alten' Weisen durch Fabeln
und Erzählungen die Wahrheit berichten. Nur dazu muss
sich niemand in gefährliche Strömungen begeben - er
mag an Land bleiben und den Spruch berücksichtigen:
"Schuster bleib' bei Deinen (Dia-) Leisten".

(Die Hoffnung stirbt zuletzt)

Allen ein frohes Osterfest!

Gruß
URMEL
Panik
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Beitrag von Panik »

Es gibt Überlieferungen , die erzählen , daß einige dieser kleinen Beiboote mit zumeißt mit sehr betrübten , aber auch mit den bisher zufriedenen und erfahrenen Mitfahrern so weit vom Mutterschiff abgetrieben wurden , daß sie beschlossen sich eigenständig auf die Suche nach Dialantis zu machen .

Und tatsächlich erreichten sie nach langer, gefährlicher Fahrt und Suche , bei denen sie verschiedene Inseln anliefen , die Dialantis ähnlich zu sein schienen, aber kein frisches Quellwasser besaßen , endlich festes Land mit nahezu den Eigenschaften , die man Dialantis nachsagte . Es waren so zauberhafte Orte mit Namen Magilantis und Pinnalantis . Und sie machten sich da sesshaft und beschlossen der ewigen Suche nach dem Traumland Dialantis ein Ende zu bereiten . Das taten sie , umsich nicht den Traum , wie er ihnen von den Reederen der Mutterschiffes glaubhaft gemacht wurde , zerstören zu lassen . Und da wo sie nun lebten , konnten sie auch glücklich werden .

Sie entschieden sich , immer wieder mal einige Briefe an die Reisenden nach Dialantis zu verfassen , daß es ihnen gut ginge und sie ihr Glück gefunden hätten . Diesen steckten sie in Flaschen und ließen sie mit der Strömung ins vermeintliche Dialantis dem alten Wassermann zukommen .

Wenige der Botschaften gelangten so an Bord des Schiffes mit den Verzweifelten und Entäuschten . Und sie machten sich ihre Gedanken , ob sie nicht doch die Fahrt beenden oder weitermitmachen sollten ...

Zu all dem kam ja noch , daß ein Piratenschiff, von dem sich herausstellte , daß es denselben Besitzern wie das Mutterschiff gehörte,
den gesamten Vorrat an Web-Materialien , zu denen auch Segeltücher gehörten , raubten und sie nur gegen Bares wieder rausrücken wollten . Wie oft würde ihnen das noch passieren ?

Der alte Wassermann und einige der in Panik geratenen Mifahrer warten seitdem auf Lichtblicke am Horizont des trüben Wassers und erwägen immer öfters ein Beiboot mit Richtung auf ein Schiff abzulassen , welches seinen Kurs kennt und seine Gäste+Mannschaft zu halten weiß ...
Viele Grüße!

Panik
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Beitrag von Panik »

Märchenerzähler Wassermann möge verzeihen , aber um nichts zu verwässern noch diese Bemerkungen:

Gerüchte besagen auch , daß die Reederer des Mutterschiffes ( übrigens ein Viermaster ) , die im letzten Dock damit beschäftigt waren alle Werkzeuge des Schiffes mehrsprachig zu beschriften und Dialantis in seiner Multikultur anzupreißen , um auch fremdartige Kulturen auf das angeschlagene und fortan mit Rudern zu bewegende Schiff zu locken , im Heimathafen an einem Fünfmaster arbeiten .
Der soll dann vermutlich das , was den Gästen des Viermasters vor und während der Fahrt versprochen wurde , zu weiten Teilen mit sich führen . Und er soll die Gäste des Viermasters gegen einen soliden Obolus endlich nach Dialantis bringen .
Einige alte Seebären befürchten allerdings , daß die Auslegung der Ruderlager , die schon eine Schwachstelle des Viermasters sind , der Größe des Schiffes nicht mehr angemessen sein werden und ein Abruch dessen vor Erreichen des Traumlandes zu befürchten ist - manche denken es ist Kalkül ...
Viele Grüße!

Panik
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Günter Pischel
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Beitrag von Günter Pischel »

Liebe Fabel-Erzähler,

vielleicht sollte Herr Binas diese Fabel in die XP-Anwendung einbinden.

So könnte dann bei Bedarf jeder Anwender diese mit der F1-Taste aufrufen und je nach Temperament: sich ärgern oder beruhigen...


Beste Grüße aus Garbsen und ein sonniges Osterfest

Günter Pischel
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KlaBu
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Beitrag von KlaBu »

Hallole,

eine nette Geschichte...Da kam mir gleich das Buch von Charles Berlitz in den Sinn... DAS BERMUDA DREIECK...

Hier passierten auch Sachen, die sich keiner erklären konnte... ](*,)
Gruß
Klaus

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