Erfahrungen mit Stages 9

[ingenius]

Meine erste Arbeit mit der neuen Stages ist fertig. Eine kurze Statistik:

- 4:12 Minuten Dauer
- 12 MB Speicherbedarf
- 12 Bilder, 1 Musikstück (Hintergrundmusik)
- 235 Musiktakte mit Timeline-Markern
- 116 Objekte gem. Statistik des Programms
- 16 Flexi-Collagen
- keine Bildübergänge außer Transparenzen
- 1.172 Bewegungsmarken

Ich wollte schon immer Bilder bzw. Bildelemente tanzen lassen, scheiterte bislang jedoch an den Möglichkeiten des Diashow-Programms. Nun endlich mit Stages wurden die Keyframe-Spuren eingeführt, die eine Positionierung von Transparenz- und Bewegungsmarken in der Timeline ermöglichen, eine wesentliche Basis für taktgenaue Positionierungen. Bislang musste ich immer schön Marke für Marke manuell berechnen. Das schien jetzt anders zu werden. In Summe kann ich sagen, dass das Arbeiten mit den Keyframe-Spuren eine deutliche Erleichterung darstellt und Möglichkeiten wie Bilder tanzen zu lassen erst ermöglicht. Jedoch lief nicht alles so glatt, wie ich mir vorstellte:

1. In der Timeline wird in einem Kästchen immer schön eine Kurzhilfe dargestellt. Das mag ganz schön sein, bei der 100. Bewegungsmarke mag man gar nicht mehr den Bildtitel lesen. Dafür lässt sich die Funktion in den Einstellungen des Programms abstellen, ein einfacher Klick genügt. Als ich später das Programm neu startete und die zuletzt bearbeitete Show öffnete fehlten neben dem Hilfehinweisen auch die Timeline-Marker. Sonderbarerweise auch in sämtlichen vom Programm erzeugten Sicherungskopien (alle 5 Minuten sind eingestellt). Glücklicherweise hatte ich noch die Arbeitsergebnisse vom Vortag unter einem anderen Namen gespeichert und da waren noch alle Timeline-Marker zu sehen. Einen weiteren Tag später hatte ich die Version mit Timeline-Markern mit den Änderungen, die ich am letzten Arbeitstag erledigt hatte, wieder zusammengeführt, getestet und angepasst.

2. Hat man einmal die Keyframe-Spuren geöffnet, so gewinnt man deutlich Spaß an der Arbeit. Das bedeutet, die Anzahl der Bewegungs- und Transparenzmarken wächst deutlich über das bis dahin bekannte Maß an, schon allein deshalb, weil einem immer neue Ideen kommen und die Umsetzung so einfach scheint. So ab der 500. Bewegungsmarke merkt man deutlich, dass das Programm träge wird. Erreicht man mal die 800, so wird es schon gewöhnungsbedürftig. Überschreitet man die 1.000, so dauert das Setzen und Positionieren einer Bewegungsmarke in den Keyframe-Spuren, was vorher einfach und sehr schnell ging, auch mal lockere 10-12 Sekunden (gemessen!). Hier scheint noch irgendetwas massiv im Argen zu liegen.

3. Beim Verschieben von Bewegungsmarken in den Keyframe-Spuren passiert es schon einmal, dass zwei Bewegungsmarken auf eine Position kommen. Das mag das Programm gar nicht. Dann beginnt eine „kreative Denkphase“ von langen Sekunden (bis zu 45 Sekunden „durfte“ ich messen), bei denen nicht klar ist, was das Programm da so genau macht. Zwei Bewegungsmarken zu denselben Zeitpunkt erscheinen mir nicht sinnvoll und sollte vom Programm sicher verhindert werden.

4. Kommt in den Keyframe-Spuren eine Bewegungsmarke auf einem Timeline-Marke zu liegen und soll die Bewegungsmarke wieder gelöscht werden, so verschwindet der Timeline-Marker gleich mit (ist als #12.251 von AS aufgenommen).

5. Da ich in dieser Arbeit keine Übergänge außer Transparenzen nutze, vermisse ich die Möglichkeit, im Transparenzfenster für die Transparenzwerte eine obere und untere Grenze vorgeben zu können. Damit wäre es auch in den Keyframe-Spuren ganz einfach möglich, sich wiederholende Grenzwerte einfach und schnell anzufahren. Eigentlich gibt es diese Grenzwerte schon, sie heißen heute jedoch 0% und 100%.

6. Wenn ich viele Bewegungsmarken auf den Punkt positionieren muss, so ist das Fenster „Manuelle Einstellungen“ ein probates Hilfsmittel. Bei einzelnen Marken. Bei vielen Marken wäre es schön, wenn die Werte des Fensters „Manuelle Einstellungen“ für alle Bewegungsmarken des ausgewählten Bildes übersichtlich in einer editierbaren Tabelle (ähnlich Excel) zusammengefasst wären. Dies hätte zwei Vorteile: Zum einen hätte man den Überblick über alle Bewegungsmarken des Bildes direkt vor Augen. Zum anderen könnte man sehr viel schneller Änderungen eingeben.

7. Die Bildgröße im Layout-Designer kann ich per Maus einstellen. Leider auch die Bildbreite Null. Ist die mal eingestellt, lässt sich das nicht mehr ändern, das Programm setzt ab dann für die Bildbreite immer Null ein.

8. Für die tanzenden Bilder benötigte ich Bewegungspfade. Die Bilder mit den Pfaden habe ich in dem jeweiligen Kapitel als oberste Spur abgelegt. Die zu positionierenden Bilder in den darunter liegenden Spuren, also oben auf dem „Pfadvorgabe-Bild“. Den zu positionierenden Bildern gab ich die Größe 1x1. Das funktioniert soweit ganz gut. Wenn ich jedoch eine Bewegungsmarke beim Anklicken mit der Maus nicht exakt traf, wurde das oberste Bild (das mit den Pfaden) ausgewählt. Zumindest im Layout-Designer. In der Timeline war immer noch das zu positionierende Bild ausgewählt. Abhilfe schafft hier bislang nur, ein völlig anderes Bild auszuwählen, dann wieder das zu positionierende. Bei der Anzahl der Bewegungsmarken kann man sich vorstellen, wie oft mir dieses „Missgeschick“ passierte. Meine Abhilfe: Finger weg von der Maus beim Positionieren von Bildern. Das Problem ließe sich umgehen, wenn ich Bilder in der Timeline markieren könnte, jedoch nicht im Layout-Designer (ab-/umschaltbar).

9. Da bei mir einige Bildbewegungen mit und innerhalb einer Flexi-Collage ähnlich sind, habe ich mir zunächst ein Muster gemacht samt Bewegungsmarken und allem, was dazu gehört. Dann mit der rechten Maustaste kopieren und einfügen, schon hatte ich zwei Flexi-Collage-Objekte. In der Timeline die kopierte Flexi-Collage in die richtige Spur an die richtige Stelle gebracht, dann im Layout-Designer angeklickt und an die richtige Stelle geschoben. Dabei fällt auf, dass es eine gestrichelte Linie zwischen der Ur-Flex-Collage und der Kopie gibt. Die lässt sich auch nicht entfernen. Muss das so sein? Ist das richtig so? Wenn ja, was passiert da? Beim Kopieren von Bildern mit Bewegungspfad passiert das übrigens nicht.

10. Es wäre schön, wenn sich Bewegungspfade nicht nur kopieren, sondern z.B. auch drehen, spiegeln, kippen ließen. Das würde speziell bei symmetrischen Anordnungen deutlich helfen.

Trotz der vielen Anmerungen scheint mir Stages gut gelungen, bietet jedoch auch noch - als erste Version des Profi-Diashow-Programms - Entwicklungsmöglichkeiten. Ich hoffe, dass die Mängel bald behoben und die Anregungen für Erweiterungen aufgenommen werden. Ohne Stages wäre meine aktuelle Arbeit nicht möglich gewesen.

ingenius

[Kerstin Thaler]

Vielen Dank für diese ausführliche Zusammenfassung.

Ohne ins Detail zu gehen kann ich sagen, dass Punkt 7 bereits gefixt ist und im nächsten Update korrekt funktionieren sollte.
Bzgl. Punkt 9 bin ich nicht sicher, ob Sie den Menüpunkt "Pfad bearbeiten" des Layoutdesigners mit seinen Unterpunkten schon genutzt haben. Denn meines Erachtens ist damit möglich, was Sie sich wünschen.

[ingenius]

Ich habe einmal Screenshots (Bild 1) gemacht. Ich unterstelle einmal, dass es nicht richtig ist, dass ein verschobener Flexi-Collage-Container beim Verschieben eine Verbindung zur Ursprungsposition unterhält. Machen Bilder auch nicht. Dort ist eine Kopie eine Kopie ohne Verbindung zum Ursprung. Wenn ich jedoch aus Versehen nur die Bewegungsmarke 1 (Zeitpunkt 0.00) verschoben haben sollte, wie verschieben ich dann den komplette Container, wenn dies mit Markieren und Verschieben nicht möglich ist?

Bild 1

Frau Thaler, ich vermute, Sie beziehen sich auf meinen Punkt 10. Ja, das ist erledigt, habe ich gefunden und hoffe, es beim nächsten Bedarf auch noch zu wissen

ingenius